Was ist passiert?
Die Marktüberwachungsbehörde war bereits eingeschaltet und ein Rückruf wurde angeordnet, weil sich ein vermeintlicher Produktfehler bei einem Unfall gezeigt hat.
Wir haben den Fehler unter die Lupe genommen. Dazu sind wir zum Hersteller / Importeur und haben uns größere Anzahl desgleichen Typs angesehen und festgestellt, dass die Häufigkeit dieses Fehlers sehr gering ist, der vermeintliche Fehler aber immer wieder auftaucht.
Hier konnten wir die Bewertung der Behörde also zunächst bestätigen.
Als Fehlerursache hatte die Behörde eine Verletzung der gesetzlichen Vorgaben identifiziert. Da wir jedoch den Unfallhergang nicht mit dieser Fehlerursache in Einklang bringen konnten, haben wir eine eigene Fehlerursachenanalyse vorgenommen.
Dabei ist uns aufgefallen, dass die Behörde etwas falsch bewertet hat:
Sie hat die Eigenschaften des Fehlers mit einem veralteten Stand der Gesetzgebung verglichen.
Tatsächlich waren die Produkte konform zur Gesetzgebung. Bei dem vermeintlichen Fehler handelte es sich somit um keinen Fehler. Bei eine erneuten Prüfung des beschriebenen Unfallherganges erkannten wir Indizien für einen anderen Unfallhergang als beschrieben – womit sich dann aber ein Unfallanalytiker befasste.
Was bedeutet das?
Bewertungsfehler der Behörde
Nach dem richtigen Stand der Gesetzgebung hätte gar kein Rückruf angeordnet werden dürfen.
Hätten wir diesen Fehler nicht entdeckt, hätte das Unternehmen einen teuren und aufwändigen Rückruf durchführen müssen, der gar nicht „rechtens“ war. Wir konnten den Rückruf abwenden!
Wie konnten wir helfen?
Gewissermaßen durch Detektivarbeit! Wir haben dazu u.a. 200 Seiten Zeile für Zeile analysiert, um zu verstehen, wie die Behörde zu dieser Bewertung kommt. Wir haben weiterhin mehrere Produkte analysiert und um a) den Fehler zu bestätigen und b) einen validen Rückschluss auf die Gesamtheit der Produktion hinsichtlich der Fehlerhäufigkeit zu bekommen.
Und wir haben die Kommunikation mit der Behörde übernommen und ein Gutachten erstellt, das unser Kunde ihr geben konnte.
Dabei ist es wichtig, dass sich die Behörde nicht so fühlt, als ob sie sich verteidigen müsste, denn das erschwert in Zukunft nur.
Und es ist wichtig zu verstehen, dass die Marktüberwachungsbehörden eine wichtige Rolle spielen, um uns als Verbraucher vor möglichen Gefahren zu bewahren. Man denke nur an die „Gammelfleisch-Skandale“ oder die Rückrufe bei Kinderspielzeugen.
Aber es ist eben wichtig, dass ein Rückruf auch tatsächlich dazu dient eine Gefährdung zu beseitigen. Und hierfür bedarf es einer sachlichen und fachlich fundierten Bewertung.
Unsere Tipps
- Holen Sie sich rechtiche Expertise bzgl. des Fehler- und Fehlerursachenanalyse und Rückrufmanagement hinzu!
- Sparen Sie sich die Kosten für einen evtl. unnötigen Rückruf!
- Die Kommunikation mit Behörden will gelernt sein! Begegnen Sie ihr auf Augenhöhe und mit Verständnis statt sie zu belehren.
Sie brauchen Experten, die Sie unterstützen?
069/153 22 51 10
Zu dem entsprechenden LinkedIn-Beitrag geht es hier.
